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BUND-Umfrage zum Pestizideinsatz auf kommunalen Flächen in der Region Neckar-Alb - Auswertung

Foto: Lupp

Von den angefragten 66 Kommunen in der Region haben 23 auf unsere Umfrage reagiert. Auf ihren Antworten basiert diese Auswertung:

Zur Pflege von öffentlichen Flächen werden heutzutage kaum noch Pestizide eingesetzt. Schließlich gibt es auf diesen Flächen (genauso wie in Privatgärten) im Gegensatz zur Landwirtschaft keinen Zwang zur Ertragssicherung bzw. Ertragsmaximierung.
Auf manchen kommunalen Flächen kommen jedoch laut Rückmeldungen einiger Kommunen Pestizide zum Einsatz: Zum Beispiel werden zur Bekämpfung von Neophyten wie des Riesenbärenklaus (Garlon, Rapid-Go) oder das Japanische Springkrauts vereinzelt Herbizide eingesetzt. Für unerwünschte Wildkräuter auf geschotterten Wegen wie beispielsweise auf Friedhöfen wird unter anderem Finalsam Plus verwendet.

Alternativ zu Herbiziden wird in einigen Kommunen mit Heiß- und Wasserdampf gearbeitet oder manuell und mechanisch durch Ausstechen und Herausziehen der Pflanzen sowie durch mehrfaches abmähen. Unerwünschtes Pflanzenwachstum wird durch mulchen der betroffenen Flächen oder durch das Streuen von Kies und Schotter gehemmt. Eine Kommune wies auf ihre Methode hin, Essig als biologisch abbaubare Alternative zu benutzen.
Während unter häufige Mahd oder Heißwasser auch Insekten, Regenwürmer usw. leiden können, werden immer häufiger auch "dominante" Blühpflanzen ausgesät oder gepflanzt um unerwünschte Kräuter zu unterdrücken.

Manche als Schädlinge betrachtete Tiere werden ebenfalls bekämpft. Dazu zählen die Kommunen Schnecken, die Blumenbeete "abweiden" (Einsatz von Metaldehyd und/ oder Ferramol im sogenannten Schneckenkorn), den Eichenprozessionsspinner (Foray ES) und den Buchsbaumzünsler (Neemöl). Auch die Kirschfruchtfliege fällt bei Kommunen mit Obstanbauflächen darunter.
Kommunen, die Pestizide auf öffentlichen Flächen einsetzen, betonten, dafür eine Ausnahmegenehmigung vom zuständigen Landratsamt erhalten zu haben.

Auf verpachteten Flächen konnten wir das Ausmaß des Pestizideinsatzes nur ansatzweise ermitteln, da für diese nicht der Bauhof, sondern in der Regel das Liegenschaftsamt zuständig ist und die Rückmeldungen ausblieben. Von einzelnen Kommunen kam die selbstkritische Rückmeldung, dass man den Einsatz von Pestiziden auf verpachteten Flächen nicht (genügend) im Fokus habe.

Wie man anhand der regionalen Umfrage sieht, sind die Mehrheit der Gemeinden, die geantwortet haben, auf einem guten Weg zur pestizidfreie Kommune. 

Rückblick auf die BUND-Umfrage 2015: Totalherbizideinsatz auf öffentlichen Flächen?

Delia Maas und Barbara Lupp

 

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