Hambacher Wald: Ein Bericht
Trotz der kurzfristigen Festlegung des Datums der Kundgebung erschienen am Samstagmorgen (halb 6) des 06.10.2018 zahlreiche Teilnehmer*innen, erst in Reutlingen, beim Zwischenstop später dann auch in Tübingen, um mit dem vom BUND RV NA organisierten Doppeldecker-Reisebus die Fahrt nach Buir anzutreten. Das Ziel, welches alle teilten, war eindeutig: Der schnelle Ausstieg aus der schmutzigen Braunkohle und der Schutz des Hambacher Waldes. Beeindruckend war die bunte Mischung von Schüler*innen bis Senior*innen. Das beachtliche Ausmaß des Kohletagebaus im Vergleich zum noch vorhandenen Wald (welcher von über 4000 ha auf circa 200 ha geschrumpft ist), wurde besonders an der Aussichtsplattform „Terra Nova“ deutlich. Erschreckend war die Größe und die Tiefe der Grube vor allem für die Teilnehmer*innen, die so etwas zuvor noch nie gesehen hatten. Ulrich Schmidt vom BUND RV Vorstand nutzte die Gelegenheit am Aussichtspunkt um symbolisch einige Braunkohlebriketts zurück in die Grube zu werfen. Dadurch richtig auf die Kundgebung eingestimmt, fand sich schnell, wenn auch etwas außerhalb (4 km vom Kundgebungsplatz) ein Parkplatz. Aufgrund der guten Organisation der Leute vor Ort, war es möglich ohne Umwege zum Kundgebungsort zu gelangen. Dort befand sich eine kleine Bühne, auf der verschiedene Künstler*innen und Kundgeber*innen auftraten, unter anderem auch die Band Revolverheld. Um den Kundgebungsplatz herum reihten sich viele verschiedene Infostände aneinander , wie zum Beispiel der des BUND, an denen teilweise Essen und Trinken gegen eine Spende erworben werden konnte. Nach kurzem Verweilen auf der von einem Landwirt gestellten Fläche rief die Gruppe „Ende Gelände“ zu einem Waldspaziergang auf, bei welchem die Überreste der wegen Brandschutz geräumten Baumhäuser sichtbar waren. Viele Menschen nahmen auch die Erholungsfunktion des Waldes wahr, indem sie sich zwischen die Bäume legten und entspannten. Trotz der vielen Menschen sahen wir Rehe.
Schneller als gedacht neigte sich der Tag, an dem viele Eindrücke gesammelt wurden, dem Ende. Erschöpft aber glücklich über den Erfolg der Großkundgebung machten sich die Teilnehmer*innen aus Reutlingen und Tübingen auf den Rückweg zum Bus, der dann gegen 23 Uhr Tübingen erreichte.
Bericht von Delia Maas