Orientierung im Gelände 2017
Auch in diesem Jahr hat sich der BUND Neckar-Alb wieder beim Kinderferienprogramm der Stadt Tübingen beteiligt. Die Aktion „Orientierung in der Natur“ wurde im letzten Jahr von Tanja Sautter entwickelt und über eine Dauer von zwei Tagen und mehreren Schulklassen und Kindergruppen erstmals durchgeführt. Im kleineren Rahmen haben wir uns am Morgen des 3.08.2017 mit einer Gruppe von etwas über einem Dutzend Kinder im Alter zwischen 7 und 14 Jahren auf den Weg gemacht, das Konzept einer neuen Gruppe junger Entdecker näher zu bringen.
Die Grundidee hinter „Orientierung in der Natur“ adressiert den Aspekt, dass in der technisierten Welt der Gegenwart, grundlegende Dinge wie das Identifizieren der Himmelsrichtungen mit einfachen Hilfsmitteln oder das Lesen einer Karte zunehmend in den Hintergrund rücken. Nichtsdestotrotz kann es schnell zu Situationen kommen, in der solche Kenntnisse nicht nur hilfreich, sondern sogar lebensrettend sein können. Sei es auf der Wanderung im Urlaub oder anderen Ausflügen, es besteht immer die Möglichkeit, dass ein Kind von seinen Eltern oder Gruppe getrennt wird und es alleine zurückfinden muss (natürlich auch später als Jugendlicher oder Erwachsener). Um die Kinder auf solche Situationen vorzubereiten und ihnen darüber hinaus den richtigen Umgang mit und das Verhalten in der Natur beizubringen, haben wir unser Programm in verschiedene Workshops unterteilt, die die Kinder in kleineren Gruppen durchlaufen sollten.
Im Französischen Viertel nahmen wir die Kinder vor den Toren der Panzerhalle in Empfang und machten uns, nachdem wir vollständig waren, auf dem Weg zur Salzwiese. Das Wetter war trüb und heiß, die Luftfeuchte extrem hoch. Doch niemand ließ sich dadurch seinen Enthusiasmus für den Tag nehmen, denn die Freude darüber, dass es entgegen der Wettervorhersage doch nicht regnete, überwog. Unterstützung bekamen wir außerdem von Max Blon, der beim BUND Neckar-Alb seine Masterarbeit zum Thema Feinstaub geschrieben hatte (Ergebnisse und weiter Infos hier).
An der Salzwiese angekommen ging es zunächst ans Kartenlesen. Natürlich keine Tarot Karten, denn bei der Orientierung in der Natur sollte man nichts dem Zufall überlassen! Wie lese ich eine Legende, und was haben die vielen roten Linien auf einer topografischen Karte zu bedeuten? Diese und andere Fragen, beginnend mit der Aufgabe „Wo befinde ich mich überhaupt in meinem Gebiet“ haben wir an dieser Station geklärt. Weiter ging es mit der korrekten Benutzung eines Kompasses. In der kleinen Einführung am Anfang haben wir zunächst erklärt, wie dieser überhaupt funktioniert, zusammen mit den GPS Geräten und dem GPS System. Mit diesem haben wir die Karten korrekt nach Norden ausrichten können und hinterher einen kleinen Geländelauf Richtung Süden durchgeführt. Hierbei mussten wir um verschiedene Hindernisse herum navigieren, und hinterher immer weiter nach Süden. Es könnte jedoch auf vorkommen, dass man ohne Kompass in der Natur unterwegs ist und seinen Weg finden muss. Für eine solche Situation gab es die Station Bestimmung von Himmelsrichtungen anhand von Sonnenstand und Wetterseite von Bäumen. An dieser Stelle hat unsere Geschäftsführerin Barbara Lupp auf verschiedene Pflanzen aufgezeigt, die sich in in der Gegend finden lassen und gefahrlos verzehrt werden können (sollte man einmal keine Vesper mitgenommen haben).
Der letzte Punkt für den Vormittag war dann noch das Einschätzen von Distanzen. Denn das Wissen, wie viel Zeit man für eine Bestimmte Strecke benötigt, kann in der entsprechenden Situation genauso überlebenswichtig sein wie den Zeitpunkt des Sonnenuntergangs zu kennen.
Nachdem alle Gruppen die Stationen durchlaufen haben, stärkten wir uns an der Grillstelle mit unserer mitgebrachtes Vesper, bevor wir uns vom zweiten Teil der Aktion aufmachten. Hierfür haben wir mehrere GPS Geräte mit einer Schatzkarte beschickt, der die Kinder nun folgen sollten. Unser Weg führte uns zurück ins Französische Viertel und weiter hinauf an der Blaulach entlang. Im Wald entkamen wir auch ein bisschen der direkten Sonne und konnten uns so etwas abkühlen. Entlang des Weges konnten wir auch ein paar giftige Pflanzen aufzeigen, die man unter keinen Umständen essen sollte. Den das Wissen um diese ist fast genauso wichtig wie um die essbaren Exemplare.
Zielsicher bewegte sich unsere Gruppe entlang des Pfades, der gegen Ende immer schmaler und bewachsener wurde, bis hin zu einem großen Teich. Hier empfing uns Frau Lupp, die bereits vorausgegangen war und den Schatz versteckt hatte. Sie gab den Kindern ihre letzte Wegbeschreibung, diese an die Nordseite des Teichs und 20 Meter in den Wald bis hin zu dem Baum führen sollte, an dem der Schatz versteckt war. Mit ihren neu erworbenen Kenntnissen über Himmelsrichtungen und Distanzen war dies im wahrsten Sinne des Wortes ein Kinderspiel, sodass jeder seine Wohlverdiente Belohnung in Form von Gummibärchen (natürlich vegan und glutenfrei) entgegennehmen konnte. Somit blieb uns für diesen Tag nur noch der Rückweg Richtung Tal und zur Panzerhalle, an der wir die kleinen Entdecker wieder ihren Eltern übergeben konnten.
Zufrieden und mit vielen neuen Eindrücken und Wissen konnten die Teilnehmer so nach Hause zurückkehren. Mit dem Wissen, einen wertvollen Beitrag zum Naturverständnis der Schüler und zum Kinderferienprogramm beigetragen zu haben, konnten wir auch diese Aktion des BUND Neckar-Alb zufrieden abschließen. Auch im nächsten Jahr möchten wir „Orientierung in der Natur“ wieder anbieten.
Samuel Müller
Orientierung im Gelände 2016
Anfang Juli und im Rahmen des städtischen Sommerferienprogramms führte der BUND Regionalverband Neckar-Alb das von Tanja Sautter entwickelte Programm „Orientierung in der Natur“ mit mehreren Schulklassen bzw. einer Kindergruppe durch. Idee des Programms ist, Kinder und Jugendliche von 7 bis 14 Jahren grundlegende Kenntnisse für den eigenständigen Aufenthalt und Bewegung in der Natur näher zu bringen, da Kinder und Jugendliche heutzutage zunehmend naturfern aufwachsen. Dabei sollen die Teilnehmenden durch Ausprobieren und Überlegen die Kenntnisse und Fähigkeiten erlernen, die sie benötigen, um sich sicher und selbständig bei z.B. Ausflügen oder Radtouren im natürlichen Gelände zu bewegen.
Dabei wurden zunächst Grundkenntnisse wie das Lesen einer Karte (Erkennen von Wegen, Höhenlinien usw), das Einnorden dieser, das Bestimmung von Himmelsrichtungen anhand von Sonnenstand und Wetterseite und mit Kompass spielerisch während einem Stationenlauf vermittelt. Zudem wurde mit den Kindern und Jugendlichen gemeinsam überlegt, was es noch beim Aufenthalt in der Natur zu beachten gibt. Dabei ging es um Fragen wie: Wann wird es an einen Sommertag dunkel, wann an einem Wintertag? Kann und darf ich diese oder jene Pflanzen, die es im Wald oder auf der Wiese zu entdecken gibt, pflücken und/oder essen? Welches Tier in unseren Wäldern ist sehr gefährlich? (Antwort: Die Zecke). Am zweiten Exkursionstag hatten die Schüler großen Spaß, sich selbst mit Kompass und Karte im Gelände zu orientieren und einen Schatz zu finden. Nebenbei wurde der Track mit einem modernen Gerät zu Orientierung, einem GPS, aufgezeichnet.
Am 14.7. und 19.7.2016 führte der BUND RV Neckar-Alb eine Exkursion mit zwei siebten Klassen der evangelischen Firstwaldschule in Mössingen durch. Die SchülerInnen bekamen GPS-Geräte mit einer eingespeicherten Route zur Verfügung, mithilfe der sie sich orientieren konnten. Auf der Exkursionsstrecke bearbeiteten die Schüler verschiedene Stationen zum Thema Umwelt und Naturschutz: Artenreichtum in unseren Wäldern, Wasserversorgung aus dem Bodensee, Gesteinstypen im Bezug auf die Nutzung (Wald, Streuobst, Wiese, Ackerbau), Vergleich der Artenzahlen auf einer Magerwiese und einer Fettwiese, Bestimmung von Baum- und Getreidearten, Rolle des Efeus an Waldbäumen, sowie Berechnungen von Entfernungen auf einer topographischen Karte mit dem Maßstab 1:35.000.
Den Schülern machte die Exkursion bei gutem Wetter großen Spaß, insbesondere da es trotz großer Hitze angenehm kühl im Wald blieb. Am Ende der Exkursion fand ein gemeinsames Grillfest beim Schwanholz in Nehren statt.
Wir bedanken uns herzlich für die Förderung dieses Projekts durch die Jugend- und Seniorenstiftung der Kreissparkasse Tübingen und die Stiftung der Landesbank Baden-Württemberg
Tanaj Sautter, Martin Hofmann, Barbara Lupp