BUND Regionalverband Neckar-Alb
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BUND Regionalverband Neckar-Alb

Stellungnahme der Naturschutzverbände zum geplanten Windpark Magolsheim

Update April 2024: Aktuell gibt es einen sicherlich lösbaren Konflikt mit Brutrevieren von Bodenbrütern. Die mangelhafte Kommunikation zu diesem Thema ist allerdings nicht gerade vertrauensfördernd. Denn unsere zwischenzeitlich aktualisierte Anfrage wurde entgegen der Zusage vom LRA RT bis heute (11.04.) nicht beantwortet.


Der geplanten Windpark grenzt an den ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen im Biosphärengebiet Schwäbische-Alb an und ist ein bedeutsames Gebiet für verschiedene Fledermausarten.

Da es sich um ein de facto (wenn auch noch nicht endgültig beschlossenes) regionales Windvorranggebiet handelt, werden Naturschutzverbände nur noch eingeschränkt am Verfahren beteiligt. Wir fordern in Zusammenarbeit mit dem Dialogforum Energiewende und Naturschutz dennoch den Schutz windkraftsensibler Arten, was (auch) in diesem Gebiet möglich sein sollte ohne die Energiewende auszubremsen. Hier unsere Stellungnahme.



 

Geplantes, regionales Windvorranggebiet Rammert (2024) - und darüber hinaus

Positionierung des BUND zur Bürgerinitiative "Rettet den Rammert" und zum naturverträglichen Ausbau der Windenergie

Geplantes WEA Vorranggebiet TÜ01, Quelle: SUP, Regionalverband Neckar-Alb

Da die Regionalgeschäftsstelle des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) mehrfach auf das Verhältnis zur Bürgerinitaitive (BI) gegen Windenergie im Rammert angesprochen wurde, folgende Klarstellung:

Der BUND ist kein Unterstützer der Bürgerinitiative „Rettet den Rammert“. Wir möchten hiermit den Eindruck korrigieren, der möglicherweise aufgrund eines (mittlerweile gelöschten) Zitats auf der Homepage der Bürgerinitiative entstanden ist.

Abgesehen davon, dass in der Klimakrise das Landschaftsbild genauso wie der Denkmalschutz kein ausschlaggebender Faktor für die Standortwahl von Windenergieanlagen (WEA) sein kann, werden auf den Fotomontagen der BI-Homepage ihre Anzahl und ihre Landschaftswirkung übertrieben.

Folgende Anmerkungen zum geplanten Windenergievorranggebiet im Rammert (TÜ 01 a und b, ab S. 144 im Umweltbericht/ SUP des Regionalverbandes):

Auch der Umweltbericht macht deutlich, dass dieses im Wald geplante Vorranggebiet unter den Aspekten Artenschutz (Fledermäuse und windkraftsensible Vögel) und Windhöffigkeit nicht optimal ist. Ohne Schutzmaßnahmen wird das Vorranggebiet deshalb im Umweltbericht des Regionalverbandes mit "rot" bewertet.

Mit entsprechenden Untersuchungen (NATURA2000-Verträglichkeitsuntersuchung, Habitatanalyse,..) und Schutzmaßnahmen (Standort und Anzahl der WEA, Abschaltung für Fledermäuse bei Schwachwind (muss definiert werden!), ...) - s. ab S. 148 Umweltbericht -  lassen sich die Konflikte verringern bzw. lösen. Deshalb befürwortet der BUND die Nutzung des Rammert für Windenergie unter der Voraussetzung a) einer sorgfältigen Prüfung der Standorte in der Planungsphase, b) einer ökologischen Baubegleitung um die Schäden an Boden und Vegetation zu minimieren sowie c) eines Monitorings der windkraftsensiblen Arten (Schwarzstorch, Dichtezentrum Rotmilan, Bechsteinfledermaus, Großer Abendsegler - um nur einige zu nennen) in der Betriebsphase und daraus resultierend ggf. einer Nachjustierung bzw. Modifizierung der oben genannten Schutzmaßnahmen.

Außerdem fordern wir, dass Rodungen für den Bau und Betrieb von WEA und der entsprechenden Infrastruktur (Wege, Erdkabel,...) nicht zur Destabilisierung von bisher geschlossener Waldinnenflächen führen darf. Hier ist sicherlich zwischen einem durch Klimawandel- und Folgeschäden stark geschädigtem Fichtenbestand und einem relativ gesunden, durch alte Habitatbäume und hohe Erholungsfunktion geprägtem Laubmischmald zu unterscheiden, um einmal zwei "Extremfälle" zu nennen.
Bei Bau und Betrieb muss auf die Boden- und Wasserschutzfunktionen des Waldes Rücksicht genommen werden.

Generell: Aufgrund der fortschreitenden Biodiversitäts- und Klimakrise setzt sich der BUND für den naturverträglichen Ausbau der Windenergie ein. Details findet man in diesem gemeinsamen Positionspapier (2023) von BUND und NABU. Wir fordern von Investoren, Behörden und politischen Entscheidungsträgern, dass sie sich ebenfalls und zwar nicht nur auf dem Papier (s. z. B. die zugesagten aber nur schleppend in Gang kommenden Artenhilfsprogramme) für einen naturverträglichen Ausbau einsetzen.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist für den Ausstieg aus der klimabelastenden Energieerzeugung mit den fossilen Brennstoffen Öl, Gas und Kohle unverzichtbar. Aber klar ist ebenfalls, dass der Ausbau von Windenergie und Photovoltaik sowie anderen EE allein nicht ausreicht um die Klimakatastrophe aufzuhalten. Energiewende bedeutet auch, dass Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im erheblichen Maß in allen Sektoren Energiesparmaßnahmen fördern bzw. Energie einsparen müssen.


 

BUND-NABU Positionspapier Windenergie

Windenergieanlagen bei Münsingen (Lupp, 2020)

Der BUND hat gemeinsam mit dem NABU seine zehn Jahre alte Position zum naturverträglichen Ausbau der Windenergie in Baden-Württemberg überarbeitet und neu veröffentlicht.

Die Verbände unterstreichen die Bedeutung der erneuerbaren Energien zur Bekämpfung der Klimakrise, betonen gleichzeitig aber auch die Notwendigkeit, die Auswirkungen von Windenergieanlagen auf die Umwelt zu berücksichtigen. So werden Maßnahmen wie Vogelerkennungssysteme und Abschaltalgorithem gefordert, um den Schutz der Natur zu gewährleisten. Vor allem jedoch die Standortwahl spielt eine entscheidende Rolle für die Naturverträglichkeit von Windenergieanlagen. Um Konflikten vorzubeugen, sollten für die Windenergie ausschließlich Flächen mit einer hohen Windhöffigkeit bei gleichzeitig geringem artenschutzrechtlichem Konfliktpotenzial ausgewiesen werden. Die Forderungen der Verbände an die politische, kommunale und wirtschaftliche Akteure sind vielfältig und reichen von der Festlegung von Tabuflächen und der Umsetzung von Artenhilfsprogrammen über die Information und Beteiligung der interessierten Öffentlichkeit bis zur Standortwahl.

Das vollständige Positionspapier finden Sie hier ...


 

Windendergie - Ausbau in der Region (2021- 2022)

bei Rottenburg, Trochtelfingen,.....

Bericht von der Informationsveranstaltung in Trochtelfingen (Ira Wallet, Barbara Lupp)

Die Veranstaltung fand am 27. Juli in Trochtelfingen im Beisein des Trochtelfinger Bürgermeisters und des Leiters der Unteren Naturschutzbehörd, statt. Das Forum Energiedialog des Landes hatte eine kompetente, eher zurückhaltende Moderatorin aufgeboten. Als „Stimmen und Sichtweisen aus Trochtelfingen“ (Veranstaltungsinfo) waren außer zahlreich erschienenen Bürger*innen die BI "Gegenwind" Steinhilben BUND-Mitglieder aus Trochtelfingen, Engstingen und Reutlingen sowie die BUND RV-Geschäftsführerin anwesend. Auch die BI Rückenwind aus Rottenburg war mit tollem Infomaterial von energiewende.eu dabei.

Außer Sprecher der BI und Thomas Goerlich vom BUND RT Alb/ BUND RV saßen auf dem Podium eine Mitarbeiterin aus dem RP Tübingen, ein Architekt und Stadtplaner, Luca Bonifer vom BUND-NABU- Dialogforum Energiewende und Naturschutz  sowie ein Gutachter für Lärmschutz und Infraschall.

Während sich die Windkraftgegner sich darauf fokussierten, die Notwendigkeit von Windrädern an diesem Ort zu hinterfragen, die Beeinträchtigung des Ortsbilds und der „naturwüchsigen“ Alb sowie Gesundheitsgefahren durch Infraschall anzuführen, rückte Thomas Goerlich für den BUND die nationale und globale Verantwortung in Zeiten der Klimaextreme in den Vordergrund und stellte genausow wie der Gutachter die Gesundheitsgefahren durch Infraschall infrage. Quellenangaben aus: energiewende.eu


Bericht vom Informationstag in Rottenburg-Hailfingen (Juni 2022, Yassin Cherid):
Die Stadt Rottenburg a.N. will einen substanziellen Beitrag zu Klimaschutz und Energiewende leisten. Ein Windpark zwischen den Ortschaften Oberndorf, Wendelsheim, Seebronn und Hailfingen könnte zukünftig dafür einen Beitrag leisten. Zusammen mit anderen Akteuren war der BUND gemeinsam mit dem NABU an einem Infostand vertreten.

Das Vorhaben verunsichert viele Betroffene, was durch den oftmals unsachlichen, lauten Widerstand der „Gegenwind“-Bewegung verstärkt wird - umso größer war die Nachfrage nach Informationen. Mit der fachlichen Unterstützung des Dialogforums Energiewende und Naturschutz konnte auf viele Fragen und Sorgen interessierter Bürger*innen eingegangen und ein Beitrag zur Versachlichung der Debatten geleistet werden.


Leserbrief von Volkmar Wissner, BUND OV Ammerbuch (Juli 2022):

Überall sind Windkraftgegner darauf aus, die Wirtschaftlichkeit eines Windrad - Standortes generell schlechtzureden. Würde die Ölindustrie abwägen, ob sich ein 2B- oder 3C-Standort lohnt, müssten wir seit jeher ohne Öl leben egal wie minderwertig ein fracking - Standort ist. Hier ein paar Daten: Flächennutzung durch Photovoltaik (PV) anstelle von Energiemais ergibt die 30- bis 50-fache Energiemenge zur Stromgewinnung. (Quelle: BUND-Position 72, S.15). Windkraft schneidet im Jahresschnitt gegenüber PV - Anlagen schlechter ab, wenn ich als Vergleichsfläche den landesweit üblichen Abstand von 800 m zwischen den Windrädern eines Windparks heranziehe. Allerdings produziert im Winter, wenn der Energieverbrauch hoch ist, PV wenig, Windkraft viel Strom. Die Entwicklung schreitet voran: schon 2023 kann es möglich sein, Windkrafttürme mit PV -Folien auszustatten: Allwetterstromtürme vergleichbar mit Allwetterreifen.       

Noch etwas: Bei Maisanbau für Biogas wird eine Fläche einfach genutzt - unter Belastung von Boden und Grundwasser, bei PV zweifach, oben Sonne, unten z. B. Schafweide. Ein Waldgebiet, dass sich für naturverträgliche Windkraftnutzung eignet, ist vielfach nutzbar: Lebensraum, Holzwirtschaft, Erholung und Stromgewinnung - fast ohne Klimalast: ein seltenes "Sonderangebot", mit dem erreicht wird, was zu lange versäumt wurde: Klimasolidarität und Freiheit von fossilen Autokratien.


Leserbrief von BUND OV RT Alb Vorstandsmitglied Thomas Goerlich zur Windkraft in Trochtelfingen als Reaktion auf den Artikel aus dem Schwäbischen Tagblatt vom 31.01.2022 ("Mehrere große Bäume kommen noch weg").


Windenergieausbau Tübingen - Stellungnahmen

Hier die Stellungnahme des BUND RV Neckar-Alb

Und hier die gemeinsame Stellungahme der Naturschutzverbände


 

Der BUND Baden-Württemberg unterstützt den naturverträglichen Ausbau der Windenergie (2021)

Energiewende fördern ohne die Biodiversitätskrise zu beschleunigen!

Windenergie-Anlagen liefern schon heute einen großen Anteil an der Stromerzeugung in Deutschland. Damit der Ausstieg aus der Kohle- und Atomkraft und die Energiewende gelingen, müssen mehr Windräder aufgestellt werden. Noch ist ihr Anteil in Baden-Württemberg mit einem Prozent relativ gering, doch wird die Windenergie eine der tragenden Säulen der zukünftigen Energieversorgung in Baden-Württemberg sein. Mehr...


Leserbrief zum Landschaftsbild rund im mögliche WEA am Hohfleck, November 2015

Windkraft am Hohfleck/ Zum Brief »Wir vertrauen auf die Einhaltung der Gesetze«, GEA vom 7. 11.2015

»Hohfleck bleibt am erfolgversprechendsten« - Leserbrief

Droht der Schwäbischen Alb eine verheerende Naturkatastrophe? Steht das schmucke Schlösschen Lichtenstein vor dem Untergang? Diesen Eindruck bekommt,wer die Plakate und Flugschriften der Windkraftgegner im Echaztal und auf der Engstinger und Sonnenbühler Alb studiert.

Ich wollte selbst einmal sehen, wie sich geplante Windkraftanlagen tatsächlich in der Landschaft auswirken würden, und betrachtete den Standort deshalb aus verschiedenen Perspektiven: An der Stelle, wo die fünf Windkrafträder aufgestellt werden sollen, steht derzeit ein Mast zur Windmessung, und so konnte ich einen ungefähren Eindruck bekommen, wie die Räder in der Landschaft aussehen würden. Die Anlage wird allerdings noch um die Hälfte höher ausfallen als der Messmast, denn die Länge eines Flügels kommt noch hinzu.

Erster Standort: der Albtrauf beim Burgstein. Von hier ist der Mast ziemlich weit rechts vom Schloss Lichtenstein zu sehen. Tatsächlich ist die anvisierte Anlage etwa drei Kilometer südwestlich vom Schloss, aber es geht ja um unsere Wahrnehmung von beiden. Aus dieser Perspektive wären die Windkraftanlagen dann etwa 2,5-mal höher als das Schloss, allerdings als Gruppe in einiger Entfernung von diesem und optisch nicht so wahrnehmbar wie auf den Plakaten gezeigt.
Zweiter Standort: Von der Anhöhe Richtung Greifenstein rückt die Anlage optisch etwas näher an das Schloss, aber immer noch nicht so nah, dass sie den Blick darauf dominiert. Ich behaupte sogar, dass sie an keiner Stelle im Hintergrund des Schlosses zu sehen sein wird, wie das auf den Plakaten und Flugblättern der Windkraftgegner als Fotomontage vermittelt wird.
Dritter Standort: Von Holzelfingen aus wird man sie am Horizont sehen, doch optisch haben sie auch aus dieser Blickrichtung so mit dem Schloss nichts zu tun wie auf den Plakaten.
Vierter Standort: Vom Tal wird die Anlage überhaupt nicht zu sehen sein.
Wenn Frau Mehl in ihrem Leserbrief behauptet, dass sie und ihre Mitstreiter »den vollen Durchblick haben«, muss ich das leider infrage stellen. Es ist keine seriöse Art, in einer Auseinandersetzung mit Flugblättern und Plakaten zu agieren, die irreführende Fotomontagen benutzen. Möglicherweise haben die Gegner Angst, dass eine realistische Fotomontage ihre Nachbarn gar nicht so aufregen würde. Panikmacherei mit angeblichen Bedrohungen durch Infraschall etc. sind ebenso fragwürdige Praktiken. Über die ästhetische Ausstrahlung von Windkraftanlagen kann man sich trefflich streiten. Um unseren Wohlstand zu sichern, dulden wir gerne Strommasten auf der Achalm, Hochspannungstrassen durch den Wald und Kohle-, Gas und Atomkraftwerke mit riesigen Ausmaßen. Die »Schönheits-Mängel« dieser Anlagen nehmen wir nicht wahr, die dauerhaften Schäden durch Ausbeutung der Rohstoffe und die Belastungen von Wasser, Erde und Atmosphäre blenden wir aus. Warum dann nicht Windkraftwerke?

Wir brauchen die Energie von Wind und Sonne, weil diese Arten der Energiegewinnung klimaschonend sind. Hohfleck bleibt einer der erfolgversprechendsten Standorte in unserer Gegend. Was wir aber in dieser Diskussion noch dringender brauchen, ist weniger Bild-Zeitungs-Stil, weniger Hysterie und dafür mehr Maß, mehr Wahrhaftigkeit in unserer Auseinandersetzung miteinander. Wir gewöhnen uns an einen immer raueren Umgangston und meinen, dieser sei notwendig und gerechtfertigt. Es gibt Vor- und Nachteile bei jeder Art von Energiegewinnung. Windkraftanlagen erzeugen kein CO2, amortisieren sich schnell, sogar an weniger windhöffigen Stellen, und können in kurzer Zeit auf- und abgebaut werden, ohne unbeherrschbare Altlasten zu hinterlassen.

Inzwischen gibt es eine ganze Palette an Maßnahmen, um die Tierwelt an ihren Standorten zu schützen. Die Gemeinde Sonnenbühl bekommt sogar Geld dafür. Ich finde, die fünf Windräder am weiten Horizont kann das schöne Alb-Panorama mühelos verkraften.

Ira Wallet, Vorsitzender BUND
Kreisverband Reutlingen/BfU
Reutlingen e.V.  


 

Stellungnahme: Vorzugsstandorte für den Windenergieausbau - Mai 2017

31.05.2017

Der Naturschutzbund (NABU) Baden-Württemberg und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Baden-Württemberg begrüßen die Absicht der Landesregierung, über eine Änderung der gesetzlichen Vorgaben im Landesplanungsgesetz die Windenergie in BadenWürttemberg beschleunigt auszubauen. Die Windenergienutzung hat hierzulande ein großes Ausbaupotenzial, das – wenn die Anlagenstandorte gut gewählt, und die Anlagen naturverträglich betrieben werden – sich vergleichsweise gering negativ auf die Biologische Vielfalt auswirkt.

Allerdings ist eine gute Planung essentiell, denn an den falschen Standorten errichtet, können Windenergieanlagen sich sehr negativ auf die biologische Vielfalt auswirken; etwa durch den Vogel- und Fledermausschlag, Störeffekte von Rast- und Brutvögeln und Störungen bei der Wanderung von Vögeln und Fledermäusen. Massive Schädigungen der Biologischen Vielfalt sind unzulässig und würden mittelfristig auch zu einem Akzeptanzverlust der Windkraft führen. Windenergienutzung und Naturschutz schließen sich nicht aus, wenn der „richtige Rahmen“ für den Ausbau der Windkraft gesetzt wird. Jegliche Form der Energieerzeugung ist mit Eingriffen in die Natur und Umwelt verbunden. Durch die Erzeugung in kleineren, dezentralen Anlagen wird die Energieversorgung ehrlicher und fairer, da die Auswirkungen unseres Energiekonsums vor unserer Haustür stattfinden.

Die Nutzung der Windenergie bietet zudem den Vorteil einer Stromerzeugung zu relativ günstigen Kosten, bei schneller energetischer Amortisation der Anlagen. Bei entsprechender Ausgestaltung besteht die Chance, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt und viele Menschen auch wirtschaftlich profitieren. BUND und NABU fordern die Landesregierung darum auf, sowohl einen schnellen und kraftvollen, als auch einen naturverträglichen Ausbau der Windkraft in Baden-Württemberg voranzutreiben.

Alle Akteure beim Ausbau der Windkraft aufgefordert, sich konstruktiv und engagiert bei der so genannten Energiewende zu beteiligen.

Wie ein nachhaltiger Ausbau der Windkraft möglich sein kann, wurde in diesem Hintergrundpapier unter Beteiligung zahlreicher Experten aus Verbänden und Wissenschaft erarbeitet.

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Stellungnahme: Windenergieanlage am Hohfleck - Dezember 2015

12.12.2015

Der BUND hat zu der geplanten Aufstellung von Windenergieanlagen auf dem Hohfleck Stellung bezogen. 

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Leserbrief: Windkraftanlagen auf dem Hohfleck - April 2014

18.10.2014

Leserbrief von BUND-Mitglied Waltraud Geiselhart (Engstingen) zu den Windkraftanlagen auf dem Hochfleck, veröffentlicht im Reutlinger Generalanzeiger am 18.10.2014:

Es kann doch nicht sein, dass man alle Kriterien was unsere Energie betrifft unter den Tisch fallen lässt. Mutmaßungen und Spekulationen über die Art des Verfahrens am Hochfleck sind eines der Hauptthemen der Windkraftgegner. Erschütternd war da noch, dass es zunächst mal nur um visuelle Bilder ging, die Herr Bielefeld zeigte, der überall im Lande so manche Veranstaltungen „bereichert“ mit visuellen Bilder von Windkraftanlagen. Themen und Argumente zur heutigen Situation Energie u. Atomkraft, die bei Veranstaltung zum Thema Windkraftanlagen dazu gehören, wurden„als Statements“ kommentiert und interessierte keinen der Windkraftgegner. Natürlich ist das Landschaftsbild ein anderes mit Windkraftanlagen. Doch der Strom kommt bekanntlich aus der Steckdose. Jeder von uns ist auf Energie angewiesen. Die sichere Endlagerung des strahlenden Mülls für Hunderttausende von Jahren ist bis Dato auch hier bei uns nicht gelöst. Darf nur das Argument gelten, Windkraftanlagen die das Landschaftsbild hier zerstören, gehören hier nicht her. Selbst vom Sternberg aus, sieht es beeindruckend aus, wenn man die Windräder in Münsingen sieht wie sie sich drehen. Kein Mensch stört sich mehr daran.

Jeder Tag an dem ein Atomkraftwerk länger im Betrieb ist, läßt den Atommüllberg größer werden. Da setze ich auch voraus,dass Windkraftanlagen-Gegner sofort damit einverstanden sind, wenn es die geologischen Beschaffenheiten hier zulassen, Atommüll bei uns einzulagern. Vielleicht eignet sich Lager Golf dazu? Da wurden doch zu Militärzeiten auf der Haid Atomraketen eingelagert, also der geeignete Platz ist doch schon vorhanden. Visuell nicht wahrnehmbar, das hat Priorität und zählt wohl in den Augen der Windkraftgegner, auch die Strahlungen der Atomenergie, sowie deren Abfälle. Man sieht sie nicht, weg, versteckt. Aus den Augen aus dem Sinn. Es ist doch ethisch nicht vertretbar, dass wir heute schon Atommüll für die nächsten 40.000 Generationen hinterlassen

Windkraftanlagen sollen woanders gebaut werden. Gilt auch hier wie bei der Endlagerung des Atommülls das Motto „Oh heiliger St. Florian, schütze mein Haus, zünd andere an. Es ist doch eine gute Sache, wenn die produzierte Energie die vor unserer Haustür ist keine weiten Wege zurücklegen muss. Strom gehört nicht dezentral erzeugt!

Ich habe ein gutes Gefühl, wenn ich unseren Enkelkindern Windräder zeigen kann, die Strom erzeugen für“unseren Strom“, den auch wir hier tagtäglich verbrauchen. Strom der „keine gesundheitlichen Schäden“ über hunderttausende von Jahren anrichtet an allen Menschen und Lebewesen die existieren!! Selbstverständlich möchte ich Ihre Bedenken nicht außer Betracht lassen und auch nicht Ihr Engagement für den Naturschutz, weil Wald gerodet werden muss. Aber ich denke man muss doch die Dinge und Fakten gegenüber stellen und abwägen. Jeden Tag werden in Deutschland 116 Fußballfelder Fläche mit Häusern und Straßen versiegelt. Das sind 81 Hektar täglich!! Geben wir dem soviel Beachtung und achten darauf, dass möglichst freie Flächen um das Eigenheim nicht versiegelt werden mit Pflastersteinen oder Teer. Wo ist das Aufbegehren, wenn immer wieder neue Baugebiete erschlossen werden, anstatt in alten Gebieten die Baulücken zu schließen.

Seit Jahren ist doch der Hochfleck anvisiert worden als Standort von WKA. Der Standort entstand doch nicht wie Phönix aus der Asche. Was ich nicht verstehe sind auch die Aussagen von Bürgervertretern,die jetzt Transparenz fordern. Transparenz war doch von Anfang an da. Was will man hier schüren und unterstützen? Es ist kein Geheimnis, dass RWE, EON, und andere Großkonzerne stark daran interessiert sind, dass Atom- und Kohlekraftwerke ihren festen Platz und Akzeptanz in unserem Land bei behalten! Weil sie in der Vergangenheit hunderte von Millarden Subventionen erhielten für IhreEnergie-Geschäfte und sie sich auch die Zukunft ihrer unrentablen, umweltverschmutzenden Kraftwerke durch uns Bürger weiterhin mehrfach bezahlen lassen. Planungsrechtlich läuft von Seiten der Behörden doch alles nach Vorschrift. Das sollte doch der Veranstalter Herr Wälder auch wissen. Oder arbeiten seine Kollegen im Amt so schlecht, dass er seinen eigenen Arbeitgeber kritisieren muss? 


 

Leserbrief: Bürgerveranstaltung zur Windenergie in Donnstetten - Mai 2017

31.05.2017

Windkraft? Bei uns nicht!

Im Artikel zur Bürgerinitiative in Donnstetten kommen leider nur die Gegner der Windkraft zu Wort, auch der Bürgermeister versucht mehr diese zu beschwichtigen als klare Position zu beziehen. Der Betreiber überlege, ob er am Standort festhalte – wenn dieser wie behauptet nicht wirtschaftlich wäre, würde er sich doch schon allein aus diesem Grund zurückziehen. Die anderen aufgeführten Kritikpunkte sind Teil des Genehmigungsverfahrens nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz, in dessen Rahmen auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt wird. Eiswurf und Infraschall sind nach aktuellen Erkenntnissen nicht bedenklich, da sie nur selten auftreten und eine geringe Reichweite haben, die unter dem vorgeschriebenen Mindestabstand liegt. Insofern lässt sich den Einwänden der Interessengemeinschaft durchaus etwas entgegnen!

Auf die Spitze treiben es aber die Lenninger, die sich allein daran stören „dass die drei möglichen Windkraftanlagen von mehreren Flächen in Schopfloch aus zu sehen wären“. Das ist bei modernen Anlagen mit über 100m Nabenhöhe schlicht nicht zu vermeiden – wenn man dieser Argumentation folgt, könnte in Baden-Württemberg die Windkraft nicht weiter ausgebaut werden.

Bleibt die Frage nach Alternativen. Photovoltaik auf Gebäuden ist begrenzt, Freiflächenanlagen benötigen wie Biomassenutzung viel Platz, Geothermie und Wasserkraft sind nur in bestimmten Regionen nutzbar sind. Kraftwerke mit fossilen Brennträgern sind wegen des Klimawandels ein Auslaufmodell und greifen auch in das Natur- und Landschaftsbild ein. Als lokales Beispiel sei hier das Kohlekraftwerk in Altbach aufgeführt, dass man nicht nur in den Nachbargemeinden, sondern noch vom Albtrauf aus sehen kann. Wenn regenerative Energieträger an weniger besiedelten Standorten ausgebaut werden, bedarf es wiederum langer Stromtrassen. Auch gegen diese formt sich oft lokaler Widerstand, selbst wenn auf teure Erdkabel zurückgegriffen wird. Motto: Not in my backyard!

Max Blon, Kirchheim/Teck

 

Bezug


 

Leserbrief Windkraft OV Reutlinger Alb 3/17

 Nachdem die Windkraftgegner vergeblich versucht hatten mit Naturschutzgründen gegen die Windräder auf dem Hohfleck zu argumentieren, musste nun der Denkmalschutz herhalten.

Mann reibt sich die Augen und kommt aus dem Wundern nicht mehr heraus: Alte Zitate werden ausgegraben – wohl in Ermangelung wirklicher Argumente.
Immer wieder muss man in Erinnerung rufen, dass die Windräder nur in vier Prozent der Blickrichtungen mit dem Schloss in Deckung zu bringen sind! Wo war denn der Denkmalschutz, als z.B. das Reutlinger Rathaus gebaut wurde? Hier lässt sich der Betonbau viel öfter mit der gotischen Marienkirche in Deckung bringen! Oder Hochhäuser in unmittelbarer Umgebung des Tübinger Tors. Schnell bemerkt man, dass hier Argumente vorgeschoben werden, um unliebsame Veränderungen in der Energieversorgung zu torpedieren, damit die fossile und Atomindustrie sich weiter die Taschen füllen kann. Das Spiel kennen wir schon: Im Ortskern von Trochtelfingen sind z.B. aus Denkmalschutzgründen Solaranlagen verboten, die man von unten gar nicht sehen kann. Der immer präsente Automobilverkehr, der mit seinen Abgasen die Bausubstanz gefährdet und prima zu den Fachwerkhäusern passt(!), macht den Denkmalschützern dagegen gar nichts. Ein schwaches Bild bietet unser Landrat, von dem man den Eindruck hat, dass er nun froh ist, sich nicht weiter mit dem Thema auseinander zu müssen. Da entpuppen sich die Stellungnahmen zum Klimaschutz als Sonntagsreden. Dass die Synthese aus Alt und Neu auch interessant sein kann und regenerative Energie sogar alte Gebäude schützt, ist bei diesen Denkmalschützern offensichtlich bisher nicht angekommen. Und wieder fragt man sich warum die Dienstherren in Stuttgart solche Stellungnahmen nicht zurückpfeifen.

Vorstand des BUND OV RT Alb

Waltraud Geiselhart, Thomas Goerlich, Gerd Hummel, Bianca Mauser, Alfred Schuster und Dagmar Fuchs 

BUND lud zu einer Diskussionsveranstaltung über Windkraft auf der Alb ein - Juni 2015

23.06.2015

Aufhänger der Veranstaltung am 23. Juni war der Vorrangstandort für Windenergie "Hohfleck" bei Engstingen. Dort sind aktuell fünf (ursprünglich sieben) Windkraftanlagen geplant.

Nach der Begrüßung der gut 140 TeilnehmerInnen durch Waltraud Geiselhart vom BUND Reutlinger Alb erläuterte Dr. Martin Köppel (Dialogforum Erneuerbare Energien und Naturschutz) die gravierenden Folgen der Förderung und Nutzung von fossilen und nuklearen Energieträgern und der Notwendigkeit der Energiewende.

Die Auswirkungen der Energieerzeugung aus Biomasse, Wasserkraft oder Wind - Thema an diesem Abend - sind jedoch für die Einwohner von Engstingen und anderen Albgemeinden direkter spürbar als z. B. die von Kohleverbrennung und Atommülllagerung. Auch der Artenschutz (z. B. des europaweit geschützten Rotmilans) und das Landschaftsbild sind betroffen, und so entspann sich bereits nach diesem ersten Vortrag eine lebhafte Diskussion, ob und im welchem Umfang man Windenergie auf der Alb dulden möchte.

Martin Köppel verwies auf Publikationen des Dialogforums, unter anderem auf die Praxisbeispiele zur Konfliktlösung Artenschutz - Windkraft. Dr. Claudius Müller vom Landratsamt Reutlingen und Lena Dölker vom Regionalverband Neckar-Alb erläuterten artenschutzrechtliche Belange sowie die Abstimmung der verschiedenen Planungsebenen - zugunsten von Bevölkerung, Gemeinden, Naturschutzverbänden als "Träger öffentlicher Belange" und Windkraftprojektierern. 


 

Ergänzung (nicht nur zum geplanten Vorranggebiet im Rammert):

Genausowenig wie sich der BUND die Argumentation von manchen Windkraftgegner*innen "Bei uns keine WEA, woanders gerne!" zu eigen macht, unterliegt die Position einiger Klimaschützer*innen "Durch Hauskatzen und an Glasscheiben kommen viel mehr Vögel um als durch Windräder" einem Fehlschluss.
In absoluten Zahlen ist das korrekt, allerdings lässt sich s. z. B. eine kleine Schwarzstorchpopulation, die im ungünstigsten Fall durch einen Windpark ausgelöscht wird, nicht mit z. B.  tausenden Kohlmeisen, die an vogelschädigend montierten Glasscheiben verunglücken, verrechnen.

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