BUND Regionalverband Neckar-Alb
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Stadtwerke Tübingen und Energiewende - Leserbrief

Leserbrief zu "Die erste Etappe....", Tagblatt 26.09.
 

Die Stadtwerke Tübingen sind auf einem guten Weg, um zumindest auf
regionaler Ebene die Stromerzeugung von Kohle und Uran abzukoppeln.
Bundesweit wird die Energiewende von zu billigen CO2-Zertifikaten und
von der großzügiger Befreiung der Gr0ßverbraucher (im Gegensatz zu
Handwerksbetrieben und Haushalten) von der EEG-Umlage gebremst. Ein
weiterer Grund ist die landschaftszerstörende Braunkohleförderung.
Deutschland ist "dank" Unternehmen wie RWE und Vattenfall (laut
Kohleatlas, 2015) der weltgrößte Produzent von Braunkohle...und die
"will" verbrannt sein! Außerdem deckelt das reformierte EEG den Ausbau
der "Erneuerbaren" und damit den Klimaschutz. Allerdings muss der
Standort z. B. von Windenergieanlagen sorgfältig gewählt werden (BUND
und NABU kritisierten jüngst die oftmals fehlerhaften Gutachten zum
Artenschutz) und auch bei Wasserkraftanlagen oder Biogasanlagen müssen
Energieertrag und Folgen für Natur und Umwelt abgewogen werden....was
man allerdings auch bei der oben erwähnten Braunkohle oder gar der
Atomenergie tun muss! Erfreulich, dass bereits 50% des von den Tübinger
Haushalten produzierten Stroms aus Erneuerbaren stammt. Noch besser wäre
es, wenn auch Tübinger Unternehmen die Energiewende durch einen Umstieg
fördern würden. Gibt es dazu Zahlen? Schließlich lassen sich höhere
Stromkosten nicht nur in Privathaushalten sondern auch in Unternehmen
durch Energiesparmaßnahmen in der Produktion oder in Büros reduzieren.

Barbara Lupp  


 

Strompreis immer teurer - Energiewende schuld?

Das  im Tagblatt am 26. Februar 2016 geschilderte Lamento des Geschäftsführers der Stadtwerke Rottenburg über "staatliche Regulierungswut", Stadtwerke ohne Einfluss und Kosten der Energiewende verlangt eine Replik:

1. Während gerade Mieter auf die nicht unerheblichen Kosten für Wärme  
nur begrenzten Einfluss haben, lassen sich Stromkosten gut in Griff  
bekommen: a) durch Preisvergleich; so ist es bei geringem Verbrauch  
sinnvoll, zu einen (Öko-)Stromanbieter mit geringen Grundpreis zu  
wechseln.b) Durch Stromsparen ohne Komfortverlust: Kostenlose Beratung  
erhält man u. a.  beim  "StromSparCheck" der Caritas oder beim BUND.

2. Die für unsere Zukunft unverzichtbare Energiewende hat ihren Preis -  
obwohl die tatsächlichen Gestehungskosten für Strom aus Erneuerbaren  
sinken. Was Herr Beer nicht erwähnt: a) Einzelkunden tragen zur  
Finanzierung der Energiewende  im Vergleich zu großen Stromverbrauchern  
überproportional viel bei und b) Stadtwerke, die Strom aus Erneuerbaren  
bwz. Kraftwärmekopplung erzeugen, profitieren von ihr. Inwieweit die zum  
Teil sowieso sanierungsbedürftigen Stromtrassen bei einer Stärkung der  
regionalen Energiewende neu- und ausgebaut werden müssten, ist  
umstritten. Bedauerlich, dass die SWR als Mitglied im Verband kommun.  
Unternehmer (VKU) laut Beer anscheinend keinen Einfluss auf "diese  
Entwicklung" (=Gestaltung der Energiewende?) haben. Schließlich: Wir  
zahlen Unsummen für Subventionierung sowie die Folgen von Kohle und  
Atom(müll) - allerdings nicht per transparente Stromrechung!  

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