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Handys - Strahlung und Entsorgung

Wie wirken sich Handystrahlen auf die Gesundheit aus und wie kann man diese Belastung verringern?

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Handystrahlung verringern

Fast jeder ist heutzutage elektromagnetischen Strahlenbelastungen durch Funknetze ausgesetzt. Laut Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND) wirken sie inzwischen sehr viel intensiver als natürliche Strahlenfelder. Verantwortlich dafür sind neben Sendeanlagen auch die ca. 100 Millionen Mobiltelefone. Hinzu kommen schnurlose Festnetztelefone und zunehmend W-LAN-Systeme für das Internet und den kabellosen Datentransfer.

Die elektromagnetischen Felder können Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Erschöpfungszustände verursachen. Zudem besteht der Verdacht, dass die dauerhafte und hohe Strahlenbelastung das Entstehen von Hirntumoren begünstigt. Bei Bienen und Fledermäusen wurden Beeinträchtigungen der Orientierung nachgewiesen.

Der BUND rät, die Strahlungsfelder möglichst zu meiden bzw. sie durch eigenes Verhalten zu verringern. Da jedes Mobiltelefon permanent den nächsten Sendemast anfunkt (wobei die Strahlungsintensität zunimmt, je ungünstiger die Empfangslage ist), sollte die telefonische Erreichbarkeit besser mittels Anrufbeantworter am Festnetz sichergestellt werden. Mobile Telefongespräche sollten kurz gehalten, möglichst im Freien (also auch wg. der Strahlenbelastung nicht im Auto!) und nur bei guter Verbindung geführt werden. Beim Kauf sind strahlungsarme Geräte zu empfehlen.

Da ein Handy während des Gesprächsaufbaus am stärksten strahlt, rät der BUND, es dabei nicht an den Kopf zu halten. Auch Freisprecheinrichtungen mindern die elektromagnetischen Felder. Headsets, ob schnurgebunden oder über Funk, reduzieren die Belastungen. Viele schnurlose Festnetztelefone nach DECT-Standard strahlen ebenfalls permanent, selbst wenn nicht telefoniert wird. Vorzuziehen sind deshalb kabelgebundene Telefone.

Aktuelle Übersichten zu den Strahlungswerten von derzeit erhältlichen Handys sind im Internet auf der Webseite des Bundesamtes für Strahlenschutz einsehbar. 

Weitere Informationen dazu gibt es vom BUND im Internet

 

Strahlungsarme Handys

Einige Auswirkungen von elektromagnetischen Feldern auf Mensch und Tier sind wissenschaftlich unumstritten. Sie können zum Beispiel Hirnströme verändern, Immunreaktionen auslösen oder die Produktion des Hormons Melatonin stören, das den Tag-und-Nacht-Rhythmus reguliert. Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass Elektrosmog möglicherweise Krebs verursacht oder fördert.

Wer sich deshalb ein strahlungsarmes Handy kaufen möchte, kann sich beim Bundesamt für Strahlenschutz über die SAR-Werte der in Deutschland verfügbaren Handymodelle informieren. Die Liste des Bundesamts für Strahlenschutz mit den SAR-Werten der verschiedenen Handys ist im Internet abrufbar.

Bereits im Juli 2002 wurde ein Blauer Engel für strahlungsarme Handys eingeführt. Damit sollen Geräte ausgezeichnet werden, die bei voller Sendeleistung nicht mehr als 0,60 Watt Strahlung pro Kilo Körpergewebe abgeben. Gesetzlich zulässig ist eine spezifische Absorptionsrate (SAR) von 2 Watt pro Kilo. Zurzeit ist der Engel jedoch noch nicht auf Verpackungen zu finden. Die Hersteller befürchten, dass das Umweltzeichen die Angst vor Gesundheitsgefahren verstärken wird.

Informationen über die Vergabekriterien beim Blauen Engel für Handys, kurz RAL-ZU 106, finden sich unter der Adresse www.blauer-engel.de.

Stand: September 2007

Handys umweltgerecht entsorgen

Alte Handys gehören nicht in den Hausmüll. Die Geräte bestehen aus einem hochgiftigen Cocktail aus Schwermetallen und Chemikalien. Bei der Verbrennung mit dem Hausmüll oder nach Ablagerung werden diese freigesetzt. Toxische Substanzen wie Quecksilber, Blei, Cadmium und Arsen gefährden dann Menschen und Umwelt.

Wer ein altes Handy umweltgerecht entsorgen will, kann dieses bei  Problemstoffsammelstellen oder bei der Elektronikgeräteschrott-Abfuhr seiner Gemeinde abgeben. Zudem können alte Handys auch in Telekom- Shops abgegeben, oder an die Telekom Deutschland GmbH gesendet werden. 
Informationen hierzu finden Sie hier.

Der BUND rät, die Lebensdauer neuer Handys von rund fünf Jahren möglichst voll auszunutzen, um so unnötige Umweltbelastungen zu vermeiden.

Stand: März 2011  

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